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Software-Supply-Chain: So minimierst du digitale Abhängigkeiten

Die IT- oder auch Software-Supply-Chain ist komplex und oft abhängig von globalen Anbietern. Doch wie lassen sich diese Abhängigkeiten minimieren? Dieser Artikel zeigt, welche Risiken in der IT-Lieferkette lauern und welche Strategien Unternehmen für digitale Souveränität nutzen können.

Digitale Souveränität
3 Min
06. Jan. 2025

Digitale Souveränität beginnt mit der Kontrolle über die Software-Supply-Chain. Abhängigkeiten von Software, Hardware und Cloud-Anbietern können Risiken für Unternehmen und Staaten darstellen. Doch wie lassen sich diese Abhängigkeiten reduzieren? In diesem Artikel erfährst du, welche Schwachstellen in der IT-Lieferkette bestehen, wie Unternehmen ihre digitale Infrastruktur resilienter gestalten können und welche Open-Source-Alternativen existieren.

Warum die IT-Supply-Chain über digitale Souveränität entscheidet

Jedes Unternehmen, das digitale Produkte und Services anbietet, ist auf eine funktionierende IT-Supply-Chain angewiesen.
Software, Cloud-Dienste, Hardware und Netzwerkinfrastrukturen stammen oft von wenigen, globalen Anbietern.
Diese Konzentration kann zu:

  • Kontrollverlusten
  • Sicherheitsrisiken
  • Abhängigkeiten von geopolitischen Entwicklungen

Risiken durch IT-Abhängigkeiten: Ein globales Problem

Unternehmen und Behörden verlassen sich auf Software, die oft aus den USA oder China stammt.
Das kann problematisch sein, wenn:

  • Geopolitische Spannungen den Zugriff auf Technologien einschränken
  • Gesetzliche Änderungen Unternehmen zum Wechsel zwingen
  • Lieferengpässe die IT-Infrastruktur gefährden

Transparenz in der IT-Lieferkette: Woher kommen deine Komponenten?

Viele Unternehmen wissen nicht genau, woher ihre Software oder Hardware stammt.
Die IT-Lieferkette ist oft verschachtelt:

  • Ein Produkt kann Komponenten aus mehreren Ländern enthalten
  • Software basiert oft auf Libraries und Frameworks von Drittanbietern
  • Ohne Transparenz steigt das Risiko unsicherer Quellen

Strategien für mehr digitale Unabhängigkeit

Unternehmen müssen sich frühzeitig mit der Resilienz ihrer IT-Supply-Chain auseinandersetzen.
Strategien für mehr Unabhängigkeit:

  • Multi-Vendor-Strategien
  • Open-Source-Alternativen
  • Aufbau interner Expertise
  • Entwicklung einer Exit-Strategie für kritische IT-Dienste

Open Source als Schlüssel zu weniger Abhängigkeiten

Open Source ermöglicht es Unternehmen, ihre IT-Infrastruktur selbst zu verwalten – ohne auf proprietäre Anbieter angewiesen zu sein.
Wichtige Open-Source-Technologien:

  • Kubernetes
  • Linux
  • PostgreSQL
  • Nextcloud

Warum europäische Alternativen entscheidend sind

Viele Unternehmen setzen auf US- oder chinesische IT-Dienste, weil es kaum europäische Alternativen gibt.
Doch es gibt Lösungen:

  • OVHcloud, Hetzner und IONOS bieten europäische Cloud-Infrastrukturen
  • GAIA-X soll langfristig eine souveräne IT-Architektur für Europa schaffen
  • SUSE und Nextcloud bieten Open-Source-Alternativen zu US-Produkten

Welche IT-Bereiche besonders anfällig für Supply-Chain-Risiken sind

Besonders kritisch sind IT-Bereiche mit wenigen Anbietern:

  • Cloud-Dienste (AWS, Azure, Google Cloud)
  • Software-Frameworks
  • Prozessoren und Netzwerktechnik
  • Proprietäre APIs und Entwicklungsumgebungen

Kritische IT-Abhängigkeiten erkennen: So geht’s

Unternehmen sollten regelmäßig überprüfen:

  • Welche IT-Dienste und Produkte sind unverzichtbar?
  • Wie hoch ist das Risiko durch Abhängigkeiten?
  • Gibt es Alternativen oder Exit-Strategien?

Ein IT-Risk-Management-Framework hilft dabei, kritische Schwachstellen zu identifizieren.

Technologien für resiliente IT-Lieferketten

Folgende Technologien unterstützen eine flexible und resiliente IT-Infrastruktur:

  • Kubernetes für containerisierte Workloads
  • Infrastructure-as-Code (IaC) zur Automatisierung
  • Software-defined Networking (SDN) für dynamische Netzwerke
  • Redundante Cloud- und On-Premises-Strategien

Best Practices für eine nachhaltige IT-Supply-Chain

Um Abhängigkeiten zu minimieren, sollten Unternehmen:

  • Regelmäßige Risikoanalysen durchführen
  • Multi-Vendor-Strategien umsetzen
  • Bewusst Open-Source-Technologien nutzen
  • Migrationsstrategien für kritische IT-Dienste entwickeln

Fazit: IT-Lieferketten als entscheidender Faktor für digitale Unabhängigkeit

Digitale Souveränität beginnt mit einer resilienten IT-Supply-Chain.
Unternehmen sollten:

  • Abhängigkeiten genau analysieren
  • Open-Source- und europäische Alternativen nutzen
  • Langfristige Strategien zur Reduzierung von Risiken entwickeln

Wer seine IT-Supply-Chain aktiv steuert, schützt sich vor Sicherheitsrisiken und bleibt langfristig wettbewerbsfähig.

Autor
Dr. Michael R. Geiß
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