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Hybride Kubernetes-Skalierung: Die optimale Kombination für Effizienz

Jede Skalierungsmethode hat ihre Stärken – aber warum sich auf nur eine festlegen? Kubernetes erlaubt die Kombination aus horizontaler, vertikaler und Cluster-Skalierung für maximale Effizienz. In diesem Artikel erfährst du, wie du verschiedene Skalierungsmethoden kombinierst, um deine Anwendungen optimal zu betreiben.

Cloud & Container
4 Min
15. Juli 2024

Warum ist eine hybride Skalierungsstrategie sinnvoll?

Kubernetes bietet mehrere Skalierungsmöglichkeiten, aber keine einzelne Methode reicht aus, um alle Herausforderungen abzudecken. Horizontale Skalierung vermehrt die Anzahl der Pods, vertikale Skalierung passt Ressourcen pro Pod an, und Cluster-Skalierung erweitert oder reduziert die Anzahl der Worker Nodes. Die beste Lösung ist eine Kombination dieser Ansätze.

Horizontale, vertikale und Cluster-Skalierung

Kubernetes bietet drei Hauptstrategien zur Skalierung:

  • Horizontale Skalierung (HPA): Fügt mehr Pods hinzu oder entfernt sie basierend auf CPU-, Speicher- oder anderen Metriken.
  • Vertikale Skalierung (VPA): Erhöht oder verringert die Ressourcen (CPU/RAM) einzelner Pods.
  • Cluster-Skalierung (Cluster Autoscaler): Fügt neue Worker Nodes hinzu oder entfernt sie, wenn sich die Gesamtlast des Clusters ändert.

Dynamisches Anpassen der Pod-Anzahl an die Last: Horizontal Pod Autoscaler (HPA)

Der Horizontal Pod Autoscaler (HPA) passt die Anzahl der laufenden Pods automatisch an die Systemlast an.
HPA basiert auf Echtzeit-Metriken wie CPU- oder Speicherauslastung und stellt sicher, dass die Kapazitäten dynamisch an den Bedarf angepasst werden.

Beispiel für eine HPA-Konfiguration:

apiVersion: autoscaling/v2beta2
kind: HorizontalPodAutoscaler
metadata:
  name: my-app-hpa
spec:
  scaleTargetRef:
    apiVersion: apps/v1
    kind: Deployment
    name: my-app
  minReplicas: 2
  maxReplicas: 10
  metrics:
  - type: Resource
    resource:
      name: cpu
      target:
        type: Utilization
        averageUtilization: 50

Automatische Ressourcenanpassung pro Pod: Vertical Pod Autoscaler (VPA)

Der Vertical Pod Autoscaler (VPA) passt die CPU- und Speicherkapazitäten einzelner Pods an, anstatt neue Pods zu starten oder zu stoppen. Das ist besonders hilfreich für Anwendungen mit unvorhersehbaren Lastspitzen oder stark schwankendem Ressourcenbedarf.

VPA kann Pods in drei Modi betreiben:

  • Off: Nur Empfehlung, keine automatischen Änderungen.
  • Auto: Automatische Anpassung der Ressourcenanforderungen.
  • Recreate: Beendet und startet Pods neu, um Ressourcen optimal zuzuweisen.

Skalierung der Worker Nodes für bedarfsgerechte Infrastruktur: Cluster Autoscaler

Der Cluster Autoscaler sorgt dafür, dass Kubernetes zusätzliche Worker Nodes hinzufügt, wenn mehr Pods benötigt werden, oder überschüssige Knoten entfernt, wenn weniger Last herrscht. Besonders in Cloud-Umgebungen ist dies essenziell, um Kosten zu sparen und dennoch eine hohe Verfügbarkeit sicherzustellen.

Grenzen von HPA, VPA und Cluster Autoscaler

Jede Skalierungsmethode hat ihre Schwächen:

  • HPA: Funktioniert nicht gut bei Pods mit stark variierendem Ressourcenbedarf.
  • VPA: Begrenzt die Anzahl der verfügbaren Pods und kann zu Neustarts führen.
  • Cluster Autoscaler: Braucht Zeit, um neue Nodes bereitzustellen. Die Lösung? Eine hybride Strategie, die alle Methoden kombiniert.

Hybrid-Strategien für maximale Flexibilität

Durch die Kombination von HPA, VPA und Cluster Autoscaler lassen sich die Stärken jeder Methode nutzen:

  • HPA sorgt für schnelle Skalierung bei Lastspitzen.
  • VPA optimiert einzelne Pods, um Ressourcenverschwendung zu minimieren.
  • Cluster Autoscaler stellt sicher, dass genügend Infrastruktur verfügbar ist.

Latenz, Kosten und Ressourcenverteilung in hybriden Architekturen

Hybride Skalierungslösungen bringen Herausforderungen mit sich:

  • Latenzzeiten: Cluster Autoscaler braucht Zeit, um neue Nodes bereitzustellen.
  • Kosten: Unnötige Skalierung kann Cloud-Kosten erhöhen.
  • Ressourcenverteilung: Pods müssen effizient auf Nodes verteilt werden.

Custom Metrics und smarte Regeln für bessere Skalierungsentscheidungen

Statt nur CPU- oder Speicherauslastung zu messen, lassen sich auch benutzerdefinierte Metriken für die Skalierung nutzen:

  • Anzahl aktiver Nutzer auf einer Plattform
  • Antwortzeiten von APIs
  • Nachrichtenschlangenlängen in verteilten Systemen

Durch die Nutzung dieser Custom Metrics lässt sich die Skalierung noch präziser steuern.

Effizienzsteigerung durch optimierte Strategien

Best Practices für eine optimale hybride Skalierung:

  • Mindest- und Höchstwerte für HPA und VPA setzen.
  • Cluster Autoscaler mit Reserved Instances kombinieren.
  • Skalierungsentscheidungen mit Monitoring-Tools wie Prometheus und Grafana überwachen.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für produktive Kubernetes-Umgebungen

  1. Metrics Server installieren, um Echtzeit-Metriken zu erfassen.
  2. HPA einrichten, um die Anzahl der Pods automatisch zu skalieren.
  3. VPA konfigurieren, um die Ressourcenanforderungen zu optimieren.
  4. Cluster Autoscaler aktivieren, um die Infrastruktur bei Bedarf anzupassen.
  5. Custom Metrics einbinden, um benutzerdefinierte Skalierungsregeln zu nutzen.

Fazit

Die Kombination aus horizontaler, vertikaler und Cluster-Skalierung bietet die beste Lösung für dynamische Kubernetes-Workloads. Mit einer gut durchdachten Strategie lässt sich die Infrastruktur effizient betreiben und gleichzeitig Kosten optimieren.

Autor
Dr. Michael R. Geiß
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